Ruth Bader Ginsberg (15. März 1933-18. September 2020) wurde im Arbeiterviertel von Brooklyn, New York, in eine jüdische Einwandererfamilie geboren. Ihre Eltern legten großen Wert auf die Ausbildung ihrer Tochter. Bader Ginsberg erwarb ihren Bachelor mit Auszeichnung an der Cornell Universität und ging danach nach Harvard. Ihr dortiges Jura-Studium schloss sie trotz Betreuungspflichten ihres Mannes und ihrer Tochter mit Bestleistungen ab. Sie und 8 andere Frauen standen dort 500 männlichen Studierenden gegenüber. Die Vorurteile und Zurücksetzungen aufgrund ihres Geschlechts, die ihr während des Studiums widerfuhren, hatten einen großen Einfluss auf ihr späteres juristisches Hauptthema: die Geschlechtergerechtigkeit. Ihre beruflichen Stationen waren unter anderem die Columbia Universität, das Bezirksgericht des Staates New York (1959-’61), eine Professur an der Rutgers Universität und ein Bundesberufsgericht (1980). Im August 1993 wurde sie als Richterin am Obersten Gerichtshof der USA vereidigt. Sie war seit 26 Jahren die erste Person, die von einem demokratischen Präsidenten nominiert wurde. Zeit ihres Lebens kämpfte sie immer wieder mit Krebserkrankungen. Einer solchen erlag sie auch im September 2020. Sie war die erste Frau und erste Person jüdischen Glaubens, die im U. S. Capitol aufgebahrt wurde.